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Diabetes

Was ist Diabetes?

Klassifikation der Diabetestypen

Diabetes-Typen nach den Leitlinien der DDG 2009

Basierend auf dem Bericht der WHO-Kommission von 1999 wird entsprechend den Leitlinien der DDG 2009 nach folgenden Kriterien eingeteilt:

  • Typ-1-Diabetes mellitus: Zerstörung der Insulin-produzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse (=Pankreas ) mit absolutem Insulinmangel.
  • Typ-2-Diabetes mellitus: ist gekennzeichnet durch eine (genetisch bedingte) Insulinresistenz mit einem relativem Insulinmangel: Im Krankheitsverlauf kann es durch eine Erschöpfung der Insulin-produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse schließlich auch zu einem absoluten Insulinmangel kommen.
  • Andere spezifische Diabetes-Typen• Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse (z. B. Bauchspeicheldrüsenentzündung =Pankreatitis, -Tumore, zystische Fibrose, Hämochromatose)
  • Hormonelle Störungen (z. B. Cushing-Syndrom, Akromegalie, Phäochromozytom)
  • Medikamentös-chemisch ausgelöst (z. B. Cortison, Neuroleptika, Alpha-Interferon, Pentamidin)
  • Genetische Defekte der β-Zell-Funktion (z. B. MODY-Formen)
  • Andere seltene Diabetesformen

Diese Einteilung wurde 2011 als Teil einer Aktualisierung der Leitlinien durch die DDG bestätigt.

Was ist Hypoglykämie?

Mit Hypoglykämie wird in der Medizin ein zu niedriger Blutzuckerwert bezeichnet.

Definition:
Unterzuckerungen sind bei Diabetikern in der Regel therapiebedingt. Der Insulinwirkung im Körper ist in dem Moment relativ zu hoch. Dies kann durch Insulininjektionen bedingt sein oder durch Medikamente, die die köpereigene Insulinproduktion fördern und damit Unterzuckerungen verursachen können (vorwiegend Sulfonylharnstoffe).

Auch eine relativ zu geringe Aufnahme von Kohlenhydraten, ein relativ zu hoher Glukoseverbrauch (z.B. bei ungeplanter körperlicher Muskelarbeit) und bei Alkoholkonsum (die Glukosebereitstellung aus der Leber blockiert) ist das Unterzuckerungsrisiko mit oben genannten Medikamenten erhöht.

Es gibt keine klare internationale Definitionen einer Unterzuckerung. Die „International Hypoglycaemia Study Group“ hat eine „Hypoglykämiedefinition“ erstellt, die zunehmend angenommen wird.

Symptome:
Niedrige Zuckerwerte können manchmal völlig symptomfrei bleiben.
Das Gehirn ist auf die Verbrennung von Glukose angewiesen,
deswegen können beim niedrigen Zucker vor allem Probleme des Gehirns auftreten (neuroglukopenische Symptome).

  • Konzentrationsprobleme
  • Wesensveränderung
  • Müdigkeit
  • Herzklopfen, bzw. Jagen
  • vermehrtes Schwitzen
  • Blutdruckerhöhung
  • Unruhe
  • Lähmungen
  • Krampfanfälle
  • Synkopen
  • alle anderen Arten von neurologischen Ausfälle

Diagnostik

Von einem Diabetes mellitus spricht man wenn eines der folgenden Kriterien vorliegt

  • Gelegenheits- Blutzucker (Plasmaglukosewert) von ≥ 200 mg/ dl (≥ 11,1 mmol/l)
  • Nüchtern-Blutzucker von ≥ 126 mg/dl (≥ 7,0 mmol/l)
  • Im Zuckerbelastungstest (OGTT) der 2-h-Wert im venösen Blut ≥ 200 mg/dl (≥ 11,1 mmol/l)
  • HbA1c ≥ 6,5 % (≥ 48 mmol/mol Hb)

Liegt der Hba1c in der „Grauzone“ zwischen 5,8% und 6,5% wird zur Diagnoseklärung der 75g OGTT durchgeführt.

Durchführung eines Zuckerbelastungstests = oraler Glukosetoleranztest (oGTT)

  • Nach 10-16 Stunden Nahrungs- (und Alkohol-)karenz
  • Nach einer ≥3-tätigen kohlenhydratreichen Ernährung (≥ 150 g KH pro Tag)
  • Im Sitzen oder Liegen (keine Muskelanstrengung);
  • nicht Rauchen vor oder während des Tests
  • Zum Zeitpunkt 0 Trinken von 75 g Glukose (oder äquivalenter Menge hydrolisierten Stärke) in 250-300ml Wasser
  • Blutentnahme zu den Zeitpunkten 0, (60=nur bei Schwangeren) und 120 min.

Als „Vorstufen“ eines Diabetes mellitus gelten folgende Befunde

  • Abnormal erhöhter NüchternZucker = IFG (impaired fasting glucose, „abnormale Nüchternglukose“) für den Bereich der Nüchternglukose von 100 – 125 mg/dl (5,6 mmol – 6,9 mmol/l) im venösen Blut.
  • Gestörte Glukosetoleranz = IGT (impaired glucose tolerance) entspricht einem 2-h-Wert im Zuckerbelastungstest (oGTT) im Bereich 140 – 199 mg/dl (7,8 – 11,0 mmol/l) bei NüchternZucker < 126 mg/dl (< 7,0 mmol/l).

Diagnose Schwangerschaftsdiabetes (= Gestationsdiabetes = GDM)

Im März 2012 wurde das Blutzucker-Screening auf Schwangerschafts-diabetes in die Mutterschaftsrichtlinie aufgenommen. Vorgesehen ist, dass jeder Schwangeren zwischen 24+0 und 27+6 SSW ein 50-g-Suchtest (Glucose Challange Test, GCT) angeboten werden muss.

Der Test sollte unabhängig von der Nahrungsaufnahme und der Tageszeit im nicht-nüchternen Zustand durchgeführt werden:

Sie trinken 50 g Glukose in 200 ml Wasser. Die Messung des Blutzuckers erfolgt aus der Vene nach 1 Stunde. Ein Blutzucker von ≥ 135 mg/dl (7,5 mmol/l) eine Stunde nach Ende des Trinkens der Test-lösung gilt als positives Screening und erfordert einen anschließenden diagnostischen 75-g-oralen-Glukosetoleranztest (oGTT). Nur wenn der Blutglukosewert nach dem 50-g-Belastungstest > 200 mg/dl (11,1 mmol/l) liegt, wird die Diagnose GDM direkt gestellt und ein oGTT ist nicht mehr nötig.

Ein Schwangerschaftsdiabetes = Gestationsdiabetes liegt vor, wenn einer der folgenden Werte im 75-g-oGTT erreicht ist:

  1. Nüchtern: ≥ 92 mg/dl (5,1 mmol/l)
  2. 1-Stunde: ≥ 180 mg/dl (10,0 mmol/l)
  3. 2-Stunden: ≥ 153 mg/dl (8,5 mmol/l)

Ein vorbestehender Diabetes wird entsprechend den Kriterien des 75-g-oGTTs für Diabetes außerhalb der Schwangerschaft diagnostiziert:

Zielwerte in der Schwangerschaft

  • Nüchtern und vor den Hauptmahlzeiten: 60 – 90 mg/dl
  • 1 Stunde nach dem Beginn der Hauptmahlzeit: < 140 mg/dl
  • 2 Stunden nach dem Beginn der Hauptmahlzeit: < 120 mg/dl

Was ist Schwangerschaftsdiabetes?

Gestationsdiabetes ist eine Störung des Blutzuckerstoffwechsels, die in der Schwangerschaft auftritt.  Dies wird mit einem sogenannten Zuckerbelastungstest festgestellt.

Der Test muss unter festgelegten Bedingungen durchgeführt werden.

Welche Folgen kann der Gestationsdiabetes für mein Kind haben?

Bei den meisten Frauen mit einem Schwangerschaftsdiabetes verläuft die Schwangerschaft ganz normal.

Sollte der Blutzucker der Mutter zu hoch sein, gelangt über die Nabelschnur der erhöhte Zuckergehalt zum Kind. Die Bauchspeicheldrüse des Kindes kann bereits selbständig Insulin produzieren und wird nun angeregt, viel Insulin abzugeben. Diese hohen Insulinspiegel können zu einem übermäßigen Wachstum des Kindes führen. Dieses übermäßige Wachstum betrifft insbesondere das Fettgewebe des Bauchs, weniger der Arme, Beine oder des Kopfs.

Durch eine erhöhten Bauchumfang des Kindes kann der natürliche Geburtsvorgang erschwert sein, so daß manchmal ein Kaiserschnitt empfohlen wird.

Auch kann es durch die erhöhte Stoffwechselaktivität des Kindes in einigen Fällen direkt nach der Geburt zu Anpassungsstörungen und Unterzuckerungen beim Kind kommen.

Durch eine entsprechende Betreuung und Überwachung des Neugeborenen in der Entbindungsklinik kann dies rechtzeitig behandelt werden. Ein Diabetes bei Ihrem neugeborenen Kind muss nicht befürchtet werden.

Das übermäßige Wachstum und die damit verbundenen Probleme sowie die Anpassungsstörungen nach der Geburt können durch rechtzeitige Diagnose des Gestationsdiabetes sowie die intensivierte Überwachung und Behandlung in den meisten Fällen vermieden werden. Nach heutiger Erkenntnis wird auch die Veranlagung Ihres Kindes für Übergewicht oder Diabetes im späteren Leben (sogenannte Fehlprogrammierung) günstig beeinflusst.

Wir begleiten und helfen Menschen mit Diabetes mellitus.

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